Vorwort

Unzählige Reisen ins Overledingerland haben den Verfasser im Verlauf seines Lebens durch Driever geführt. Wenn er heute das Kirchdorf in langsamer Fahrt passiert, gehen die Gedanken zurück an die Zeit etwa vor dem ersten Weltkrieg und es scheint dann, daß sich seit der Jahrhundertwende hier kaum etwas verändert hat. Die schmale Ortsdurchfahrt führt noch in Windungen durch das kleine Dorf. Bei ihrer Anlage vor einem Menschenalter hat man wohl kaum daran gedacht, daß es einmal ein motorisiertes Zeitalter mit allen Vorzügen und Nachteilen geben könnte. Jedenfalls begegnet uns vor dem ersten Weltkrieg noch eine geruhsame Welt, fast ohne Hast und Unruhe und es scheint, daß diese Vorzüge der Gemeinde auch in unserem Jahrhundert noch über Jahrzehnte geblieben sind. Heimatfreunde denken gewiß manchmal über die Geschichte der kleinen Gemeinde nach. Ihre Chronik hat jedenfalls den Verfasser schon sein halbes Leben beschäftigt. Immer wieder wurde in vergilbten Archivalien Nachschau gehalten, die von guten und sorgenvollen Zeitläufen zu berichten wußten. In alten Dokumenten, wohlverwahrt im Auricher Staatsarchiv, zu blättern, ist nie ohne Reiz gewesen. Dieses Material und seinen Inhalt einmal für eine Gemeindechronik zu verwerten, war ein Wunsch des Verfassers. Er ist durch das Entgegenkommen von Rat und Verwaltung der neuen Großgemeinde Westoverledingen endlich in Erfüllung gegangen. Die Geschichte der Gemeinde Driever konnten nunmehr abgeschlossen dargestellt werden. Möge diese bescheidene Arbeit mit dazu helfen, das Heimatgefühl zu vertiefen und in die Hand vieler interessierter Leser kommen.

 

Oldenburg, im Jahre 1975                                                       Wilhelm Korte