Enno Brouer, Kirche von 1800/1819, Lehrerhaus von 1742 und Schulgebäude von 1897
Im Jahre 1742 wurde das hier wiedergegebene Schul- und Lehrerhaus gebaut, nachdem vorher eine ganze Kollekte in Ostfriesland eingesammelt worden war zum Neubau der verfallenen Schule (handschriftliche Notizen von Pastor Brouer).Links neben der Kirche ist noch ein Teil der Scheune der Pastorei zu erkennen. Die Wohnung für den Schulmeister befand sich bis 1897 ausschließlich auf der hier sichtbaren Seite des Hauses. An der Ecke des Schulgebäudes ist die Haustür zu erkennen, der gang dahinter führte quer durchs Haus auf die andere Seite in die frühere Küche (Anordnung ähnlich wie in der Pastorei). Links der Eingangstür befanden sich „Kamer un Upkamer“ für den Schulmeister. Unter der „Upkamer“ ein niedriger Keller. Die Fenster hier waren noch – wie früher üblich, vor allem in Holland – als Schiebefenster ausgeführt. Sie bestanden nur aus Holz und Glas, also ohne Scharniere und Eisennägel. Die untere Fensterhälfte wurde bei Bedarf hochgeschoben und durch ein Stufen-Holzbrett gestützt. Auf der der Kirche zugewandten Seite befand sich vor 1897 der Schulraum mit 3 Fenster zur Kirche hin und 2 Fenster in der Hausfront. Der schmale Vorraum des Schulzimmers hatte eine Tür zum Mittelgang für den Lehrer und eine Tür zur Kirchenseite auf den Schulhof, der eingezwängt war zwischen Gräbern und Schule. Vom Schulhof führte ein schmaler Weg zwischen Friedhof und Kuhstall zum Dorfweg. Dieser wurde erst 1900 gepflastert. Für den Lehrer wurden erst nach Errichtung der neuen getrennten Schule 1897 der dann freiwerdende Platz im Lehrerhaus sowie später 1910 ein Teil der Scheune in Wohnraum umgewandelt. Wilhelm B. Müntinga berichtete, dass ca. 1910, der Klöppel der kleinen Glocke herausflog über das Lehrerhaus hinweg und dann zwischen Lehrerhaus und Schule aufgeschlagen sei. Bis dahin wären die Klöppel der Glocken mit Lederriemen befestigt gewesen und wohl jahrzehntelang nicht überprüft worden.
Enno Brouer, im Juni 2007