Holzschnitt der Esklumer Kirche von Alf Depser

 

Die mittelalterlichen Kirchen Ostfrieslands gehören zu den größten Kostbarkeiten der Region. In diesen Kirchen ist viel über die Geschichte der Menschen, der Eigenart ihres Glaubens und ihrer Frömmigkeit aber auch ihrer Kunst ablesbar. Dies gilt nicht nur für die Vergangenheit, in vielen Fällen wird das kirchliche Leben in der Region immer noch sehr intensiv gelebt.

Künstler haben in verschiedenen Techniken Stadt- und Dorfansichten gemalt, gezeichnet und gedruckt. Auf diesen Bildern sind die Kirchen von prägender Bedeutung, da sie in vielen Fällen, einst und zum größsten Teil jetzt noch, die höchsten und architektonisch wichtigsten Gebäude von einem Ort darstellen.

 

Depser, Esklumer Kirche
Alf Depser, Holzschnitt der Esklumer Kirche

 

 

Die Kirche in Esklum ist eine romanische Einraumkirche. Sie wurde um 1250 erbaut. Im 14. Jahrhundert wurden größere bauliche Veränderungen vorgenommen. Nord- und Südportal wurden vermauert. Der Eingang der Kirche befindet sich heute im Turm auf der Westseite. 

 

Der Turm der Kirche ist Ende des 15. Jahrhunderts erbaut worden. Schießscharten und Karmin deuten daraufhin, dass er als Wehrturm geplant wurde. In ihm wurde auch Schule gehalten. In einer Urkunde aus dem Jahre 1496 wird ein Ludike Smeet als "Meester" (Lehrer) genannt. Noch 1735 konnte man Überreste der ursprünglich darin untergebrachten Schule sehen. (Schein und Sein, Broschüre zur Ausstellung, S. 38)