Georg von Coevorden

Das Studienzimmer des Pfarrhauses zu Driever

   

„Dryver uit myn Studeer--kamer den 1. Aug. 1742. Georg van Coeverden“. Aus seinem Studierzimmer hinaus in die gelehrte Welt schrieb der Prediger der Gemeinde Driever sein theologisches Werk: „De heerlyke en heerscher Israels... Uitgebeelt in schriftmatige Verhandelingen.“ Er widmete es dem ehrbaren Rat der Stadt Emden wegen ihrer Liebe zur reformierten Lehre, und weil sie eine Herberge der Gemeinde Christi gewesen sei und nicht zuletzt, weil Emden ihn wiederholt mit Papier zum Schreiben versorgt hatte, wie der Prediger dankbar erwähnt.

Von dem Prediger wissen wir allein, daß er 1682 geboren und 1710 in Driever berufen wurde und dort auch 1752 starb. 42 Jahre lang diente er seiner Gemeinde. Frucht seines Wirkens in Driever sind wohl auch seine Schriften, die er beide in Amsterdam veröffentlichte. Das hier vorliegende Werk zählt immerhin genau 700 Seiten. Es ist - gut reformiert - eine als Auslegung der Heiligen Schrift, nämlich des Leidens und Sterbens Jesu Christi, gehaltene Abhandlung über die „süßen Früchte“ des Seligmachers Christus. Hinter diesen Schriftauslegungen werden auch seine Predigten stehen, die er über Jahrzehnte in Driever gehalten hat. Das Buch ist ein würdiges Denkmal eines kundigen Theologen und treuen Predigers seiner Gemeinde und zeigt, daß das Studierzimmer ein nicht unwichtiger Raum in einem Pfarrhaus ist.

 

 

Die Grabplatte von Pastor Coeverden steht im Turm der Kirche in Driever

 

Im Jahre 1752 ist Pastor Georg van Coeverden gestorben. Er wurde auf dem Friedhof in Driever beigesetzt. Der Grabstein steht heute im Turm der Kirche in Driever. Auf ihm finden sich die Worte:

„Hier rüst de Lieknam van den weleer warden en geleerden Georg van Coeverden. In sien Leven Predikant to Driever 44 Johren ist gestürben den 05. Nov. 1752 out 70 Johr.“ Der Spruch ist aus dem Buch Jesaja 57, 12 und lautet in der Zürcher Übersetzung: „Ich will deine Gerechtigkeit kundwerden lassen und deine Taten; deine Götzen sollen dir nichts nützen.“